Ein letztes Mal in dieser U19-Bundesliga-Saison schallte es vor dem Spiel im Stoppenberger Sportpark am Hallo „Wer ist der Schreck vom Niederrhein – Nur der RWE“. Mit diesem Schlachtruf stimmte sich der RWE-Nachwuchs auf das letzte Heimspiel in dieser Spielzeit gegen den VfL Bochum ein. Das 3:4 von der U19 von Rot-Weiss Essen gegen den VfL war auch das vorerst letzte Heimspiel in der höchsten deutschen Jugendliga für die Essener, deren Abstieg bereits besiegelt war.
Vor den Augen von RWE-Sportdirekor Jörn Nowak entwickelte sich das Derby gegen den VfL zu einem Sieben-Tore-Spektakel. Dabei machte alles den Anschein, dass die rot-weisse U19 als klarer Verlierer vom Platz gehen würde. Denn immerhin führten die Bochumer gut 20 Minuten vor Schluss deutlich mit 4:1.
Doch der RWE gab sich nicht auf und fightete sich zurück in die Partie. „So kann man sich beim letzten Heimspiel in diesem geilen Stadion verabschieden. Die Jungs haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Wir sind jedes Mal ins Gegenpressing gegangen, sind immer wieder angelaufen. Auch hatten einige ab der 60. Minute Krämpfe und haben trotzdem immer wieder Druck gemacht“, lobte Co-Trainer Niklas Mack, der den grippeerkrankten Suat Tokat vertrat, seine Mannschaft.
Zum Ende der Partie blitzten bei den Essenern jene Qualitäten durch, die im Saisonverlauf zu wenig gezeigt wurden. „Am Ende hätte ich mir auch ein 4:4 gewünscht, weil die Mannschaft es verdient gehabt hätte. Wir haben gezeigt, dass wir eigentlich in die Bundesliga gehören“, resümierte Mack.
VfL: Kotyrba – Bozickovic, Fava, Schmitz, Tolba – Böll, Golubytskij (80. Erdelkamp), Koerdt (80. Boafo), Pannewig (67. Yardimci) – Berisha (93. Santo), Tasov (67. Tolba).
Schiedsrichter: Dominic Stock.
Tore: 0:1 Fava (35.), 0:2 Pannewig (43.), 1:2 Brune (47.), 1:3 Tasov (49.), 1:4 Golubytskij (73.), 2:4 Heuser (80.), 3:4 Brune (84.)
Gelbe Karten: Munu - Fava, Yardimci
Zuschauer: 75
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Getrübt wurde die Aufholjagd der Essener allerdings durch einen Schreckmoment rund 10 Minuten nach dem Wiederanpfiff. RWE-Offensivspieler Arnis Osmani fiel laut schreiend an der gegnerischen Eckfahne zu Boden und blieb erstmal liegen. Neben dem mannschaftseigenen Arzt mussten auch noch zwei Sanitäter mit RTW und ein Notarzt kommen.
„So wie ich gehört habe, war wohl das Knie einmal raus. Wenn das passiert, kann man schon vom Schlimmsten ausgehen. Wahrscheinlich ist alles kaputt“, erläuterte Mack.
Mack weiter: „Arnis ist jemand, der sehr taff ist. Wenn der schon so laut schreit, dann sieht das leider nicht gut aus. Es ist sehr bitter für ihn weil er jetzt als Altjahrgang in den Seniorenbereich geht. Er hat ja schon mit Bövinghausen seinen neuen Verein gefunden und war voll motiviert. Ich wünsche ihm vom Herzen, dass das am wenigsten Schlimme passiert ist. Das hat er nicht verdient.“